Achtsamkeit

Was ist Achtsamkeit, woher kommt sie und wie wirksam ist sie wirklich?

Was bedeutet Achtsamkeit?

Achtsamkeit (Englisch: Mindfulness) ist eine Übersetzung des aus dem Buddhismus stammenden Begriffs sati (in der altindischen Schriftsprache Pali).

Achtsamkeit meint eine bestimmte Art und Weise absichtsvoller Aufmerksamkeit.

Diese Aufmerksamkeit ist geprägt von einer offenen, annehmenden, freundlichen und interessierten Grundhaltung gegenüber allen Erfahrungen des gegenwärtigen Moments (den eigenen Körperempfindungen, Gefühlen sowie Gedanken).

Dabei werden wir uns all dem bewusst, was wir im Hier und Jetzt gerade denken, fühlen und tun. Wir alle kennen Momente voller Präsenz, in welchen wir mit allen Sinnen ganz da sind, und nicht irgendwo zerstreut in Gedanken an die Zukunft oder Vergangenheit.

Gleichzeitig kann Achtsamkeit als Fähigkeit verstanden werden, die trainierbar ist.

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Welchen Nutzen hat das regelmässige Üben von Achtsamkeit?

Eine regelmässige Achtsamkeitspraxis kann viele positive und wissenschaftlich belegte Auswirkungen auf Körper und Geist entfalten:

• Mehr Geduld und Gelassenheit erlangen

• Verbesserung von Konzentration und Aufmerksamkeit

• Stärkung des Selbstvertrauens und von Resilienz (psychische Widerstandskraft)

• Wirkungsvollerer Umgang mit Stress und Herausforderungen

• Förderung von Empathie (Einfühlungsvermögen) und Mitgefühl

• Steigerung von Wohlbefinden und Stimmung

• Lernen, stärker auf sich selbst und die Signale des eigenen Körpers zu achten (Selbstfürsorge)

Wichtig ist, dass es ein wenig Zeit braucht, bevor sich diese Wirkungen entfalten können. Genauso wie man bildlich gesprochen «die Frucht nicht schon erntet, wenn man die Samen sät». Die Effekte können sich durch die regelmässige Übung von Achtsamkeit mit der Zeit von selbst einstellen.

Deshalb ist das regelmässige Üben ein wichtiger Bestandteil aller achtsamkeitsbasierten Trainings: Sowohl während der Kurstermine, als auch in Form angeleiteter Meditationsübungen für zu Hause.

Wie sind die Trainings aufgebaut?

Die Trainings bestehen aus 8 Kursterminen (je 2 Std. 15 Min) und einem Tag der Achtsamkeit (6 Std. 30 Min) und umfassen eine Einführung sowie fundierte Anleitung in Achtsamkeitsmeditation. Dazu gehören Übungen im Kurs selbst als auch für zu Hause, kurze theoretische Inputs sowie der Austausch im Plenum und Kleingruppen. Die folgenden Meditationen werden im Kurs gemeinsam geübt, als auch zu Hause (mit Anleitung):

• Bodyscan (Achtsame Körperwahrnehmung im Liegen)

• Achtsamkeitsmeditation im Sitzen

• Achtsame Körperwahrnehmung in Bewegung: Einfache Yogaübungen im Liegen und Stehen sowie Gehmeditation

Wichtiger Bestandteil der Trainings ist das Üben für zu Hause, also zwischen den einzelnen Kursterminen (ca. 30 Minuten täglich). Hierzu gehören einerseits die angeleiteten Meditationen, als auch Übungen zur Integration von Achtsamkeit in den eigenen Alltag (z.B. achtsame Ausführung von Routinen, wie Duschen, Abspülen, Zähneputzen).

Ist Achtsamkeit eine Religion?

Und wie gelangte Achtsamkeit aus dem Buddhismus in «den Westen»?

Achtsamkeit nimmt in der buddhistischen Philosophie und Praxis eine zentrale Rolle ein. Achtsamkeit wird dort mittels verschiedenster Techniken und Übungen gelehrt und kultiviert.

Jedoch ist Achtsamkeit selbst eine natürliche und universelle menschliche Eigenschaft, die unabhängig von den persönlichen Wertvorstellungen, religiösen Überzeugungen oder Ideologien ausgeübt werden kann. Als ideologisch neutral verstandene, universelle menschliche Eigenschaft erlangte Achtsamkeit spätestens ab den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts zunehmend Aufmerksamkeit im Westen als Möglichkeit zur Stressreduktion.

Dies ist insbesondere auf die Pionierarbeit von Jon Kabat-Zinn zurückzuführen, der ein auf Achtsamkeit basierendes Training (Mindfulness-based Stress Reduction, kurz: MBSR) zur Behandlung von chronischen Schmerzpatient*innen entwickelte. Seine Vision war, diese Menschen «an einem intensiven Training in buddhistischer Meditation, aber ohne den Buddhismus, teilnehmen zu lassen».

Gleichzeitig untersuchte er die Wirksamkeit von MBSR gemäss wissenschaftlicher Standards. Aufgrund der ersten vielversprechenden wissenschaftlichen Belege für die positiven Auswirkungen von Achtsamkeit, sowohl auf psychologische als auch körperliche Symptome und Krankheiten, fand ein regelrechter «Boom» in der Forschung statt, der bis heute anhält.

Auch das Schweizer Fernsehen (SRF: Sternstunde Philosophie) interessierte sich bereits für Jon Kabat-Zinn und seine Arbeit und widmete ihm einen Beitrag:

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Wissenschaftliche Wirksamkeitsnachweise

Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an Übersichtsartikeln (Reviews):

- Klinische Studien: Fjorback, Arendt, Ornbol, Fink, & Walach, 2011; Goyal et al., 2014; Hofmann, Sawyer, Witt, & Oh, 2010; Keng, Smoski, & Robins, 2011

- Nicht-klinische Studien: Chiesa & Serretti, 2009; Eberth & Sedlmeier, 2012

- Beides: Baer, 2003; Grossman, Niemann, Schmidt, & Walach, 2004; Khoury et al., 2013

Was meinen ehemalige Kursteilnehmende?

Petra S.: «Zunächst war ich ehrlich gesagt ein wenig skeptisch. Aber im Verlauf des Kurses konnte ich für mich selbst herausfinden, welche Übungen gut zu mir passen und wie ich sie in meinen Alltag integrieren kann. Ich musste also nicht an etwas Bestimmtes «glauben», ich konnte den Nutzen von Achtsamkeit für mich selbst entdecken.»

Norman Z.: «Ob es mich bereichert hat? Auf jeden Fall! Besonders überrascht hat mich, zu erleben, dass ich durch regelmässiges Üben aktiv Einfluss auf meine psychische Gesundheit nehmen kann.»

Simone A.: «Ich habe ja immer wieder Mal von Meditation und auch von Achtsamkeit gehört. Nie hätte ich gedacht, wie viel sich tatsächlich dahinter verbirgt. Ich bin sehr froh die Achtsamkeitsmeditation für mich entdeckt zu haben!»